Energieeffizienz: Nordbayerische Unternehmen wollen gemeinsam Energie sparen

Selb. Energie noch sinnvoller einsetzen: Dieser Gedanke bewegt Firmen aller Branchen und Größen. Unter Federführung der Bayernwerk Natur GmbH und E.ON Energie Deutschland haben sich am 30. November zwölf Unternehmen unter dem Motto „Impuls für Bayern“ bei der H.C. Starck Ceramics GmbH in Selb getroffen. Die in einem Energieeffizienz-Netzwerk organisierten Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, Einsparpotenziale in der betrieblichen Praxis zu heben. Als Ziel soll künftig gemeinsam eine Einsparung von jährlich 3.600 Tonnen CO₂ erreicht werden.

Zum Abschluss des Treffens unterzeichneten die Vertreter der zwölf Unternehmen die gemeinsame Zielvereinbarung des Netzwerks „Impuls für Bayern“. Demnach ist das Jahresziel für 2019 erreicht, wenn die Unternehmen ihre Energieeffizienz um vier Prozent steigern und ihre CO₂-Emissionen gleichzeitig um vier Prozent senken (Basisjahr 2016). Faktisch bedeutet dies eine Einsparung von 3.600 Tonnen CO₂ pro Jahr, Rückgang des Verbrauchs von Strom und Wärme in Höhe von ca. 16.300 Megawattstunden pro Jahr und eine Kostenreduzierung von ca. 700.000 Euro im Jahr. Diese Ziele begrüßten auch Gerald Schade, stellvertretender Landrat des Landkreises Wunsiedel, die für das Klimaschutzmanagement zuständige Jessica Zeh sowie Frank Lechner, Leiter des Referats Umwelt/Energie der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die Netzwerkteilnehmer sehen in der der gemeinsamen Zielsetzung einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und einen Schritt zum Gelingen der Energiewende.

Schwerpunkte beim Treffen in Selb waren die Themen LED-Beleuchtung, Wärmepumpen, Drucklufterzeugung und Energiedatenmanagement. Beim Unternehmen H.C. Starck Ceramics hat das Thema Energieeffizienz als Teil der Industrie 4.0 bereits seit langem einen hohen Stellenwert. Gastgeber Udo Rausch, Manager Site Development and Infrastructure, hat am Produktionsstandort in Selb bereits mehrere innovative Effizienzprojekte entwickelt und umgesetzt. „Dabei betrachten wir die ökonomischen und ökologischen Aspekte stets gemeinsam. Sobald wir die bestmögliche Lösung gefunden haben, wird diese rasch realisiert. Nur so stellen sich die wirtschaftlichen, aber auch die Vorteile für die Umwelt unmittelbar ein“, erläutert Udo Rausch.

Live-Blick in die Produktion

„Wir wollen aus Energie das Beste herausholen und dabei möglichst rasch und praxisnah voneinander lernen“, sagte E.ON Experte Jörg Meier, der das Treffen in Selb moderierte. „Unser Netzwerk profitiert enorm von den Arbeitstreffen bei den teilnehmenden Firmen vor Ort. Hier kann man Best Practice-Beispiele gleich live in der Produktion kennenlernen“, so Meier weiter.

Das Netzwerk wird zu gleichen Teilen von E.ON und der Bayernwerk Natur GmbH getragen. Die Bayernwerk-Tochter bringt das notwendige Energiewissen in das Netzwerk als Basis für bestmögliche Lösungen ein. So erklärt Holger Wiacker, Fachmann für industrielle Energielösungen der Bayernwerk Natur: „Energieeffizienz ist ein entscheidendes Thema zum Gelingen der Energiewende in Bayern. Große Potenziale bestehen nicht nur im Anlagen-Neubau, sondern vor allem auch in der Erneuerung von Wärmekonzepten oder in der Optimierung bestehender Anlagen. Erfahrungen zeigen, dass die Energiekosten auch bei modernen Anlagen und Gebäuden maßgeblich gesenkt werden können.“

Fachlich wird das Energieeffizienz-Netzwerk von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) aus München begleitet. Neben FfE-Leiterin Industrielles Energiemanagement Anna Gruber wird das Netzwerk tatkräftig von FfE-Beraterin Franziska Biedermann unterstützt. Sie begleitet das Projekt mit Analysen und wirtschaftlich nachhaltigen Lösungsansätzen und kann auf die ganze Erfahrung des FfE zurückgreifen.

Partner im nordbayerischen Energieeffizienz-Netzwerk

• Brüterei Süd ZN der BEW-Brüterei Weser-Ems GmbH & Co. KG (Regenstauf)
• RHI MAGNESITA Didier-Werke AG (Marktredwitz)
• H.C. Starck Ceramics GmbH (Selb)
• Inotec GmbH (Manching)
• Kristall-Glasfabrik Amberg GmbH (Amberg)
• Robert Hofmann GmbH (Lichtenfels)
• Rohrwerk Maxhütte GmbH (Sulzbach-Rosenberg)
• Scherdel GmbH (Marktredwitz)
• Stahl- und Drahtwerk Röslau GmbH (Röslau)
• WEWATEC GmbH (Wackersdorf)
• Cummins Deutschland GmbH (Marktheidenfeld)
• Töpfer Kulmbach GmbH (Kulmbach)