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Bayernwerk Natur und Stadtwerke Bad Tölz setzen auf Wasserkraft in Wolfratshausen

Pressemitteilung -

Bayernwerk Natur und Stadtwerke Bad Tölz setzen auf Wasserkraft in Wolfratshausen

Energiewende Oberland unterstützt regenerative Stromerzeugung

Die Bayernwerk Natur und die Stadtwerke Bad Tölz planen an der Wehranlage am Isar-Loisach-Kanal in Wolfratshausen den Bau eines neuen Wasserkraftwerks zur umweltfreundlichen Stromerzeugung. Die Anlage soll in Zukunft etwa 2000 Haushalte mit Strom aus regenerativer Erzeugung versorgen, wie die Initiatoren am Montag bei einem Informationsgespräch vor Ort ankündigten. Die Projektbeteiligten zeigten sich zuversichtlich, dass das Genehmigungsverfahren für den Neubau in den kommenden Monaten zum Abschluss kommt. Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland begrüßt die Errichtung des Wasserkraftwerks.

Das Wasserkraftwerk soll am Isar-Loisach-Kanal zwischen den Wolfratshausener Stadtteilen Farchet und Waldram entstehen. Mit der Kraftwerksleistung könnten zukünftig rund 2000 Durchschnittshaushalte mit zwei Personen mit Strom versorgt werden. Zudem ermöglicht der Standort an der bestehenden Staustufe in einem künstlichen Gewässer mit einer Fallhöhe von etwa drei Metern die Umsetzung dieser erneuerbaren Energielösung mit vergleichsweise geringen Eingriffen in die bestehenden Strukturen. Aktuell befindet sich das gemeinsame Projekt der beiden bayerischen Energieunterunternehmen Bayernwerk Natur und Stadtwerke Bad Tölz im Genehmigungsverfahren.

„Wasserkraft ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende in Bayern und mit großer Bedeutung für den künftigen Mix einer dezentralen, regenerativen Stromerzeugung. Projekte in der Größenordnung des Wasserkraftwerks Farchet können nur mit öffentlicher Akzeptanz und Unterstützung erfolgreich sein“, sagte Projektleiter Peter Basche von der Bayernwerk Natur. Besondere Sensibilität verlange die Nähe der Wasserkraft-Anlage zum FFH-Schutzgebiet. „Die ökologischen Belange im Hinblick auf den Fischschutz und das FFH-Gebiet nehmen wir sehr ernst. Sie sind auch zentraler Bestandteil des Genehmigungsverfahrens“, sagte Peter Basche. Für die Bedenken der Flößereibetreiber hat er Verständnis, entgegen anderweitiger Darstellungen seien die Vorgaben zum Wasserstand der Loisach allerdings vom Betrieb des Wasserkraftwerks unabhängig und würden nicht durch den Neubau des Kraftwerks beeinflusst. Dennoch, betonte Peter Basche, werden die Projektentwickler konstruktiv mit der Stadt, allen Beteiligten und den Bürgern an Lösungen in jegliche Richtung arbeiten. Dies gelte auch für die Zufahrt zur Baustelle während der Bauphase, die nach dem Beschluss des Stadtrats von Wolfratshausen über das Südufer einzurichten wäre. „Dies halten wir aus ökologischer Sicht nicht für die optimale Variante“, so Peter Basche.

Die Stadtwerke Bad Tölz sehen in der Wasserkraftnutzung eine nachhaltige Form der Gewinnung elektrischer Energie. „Neben unserem bestehenden Kraftwerk an der Isar soll das Projekt am Isar-Loisach-Kanal in Wolfratshausen die Erzeugung umweltfreundlichen Stroms in der Region konkret weiter voranbringen. Wir freuen uns über die große positive Zustimmung in der Bevölkerung“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Huber. Sein Unternehmen wolle gemeinsam mit der Bayernwerk Natur ein schönes, sauberes Kraftwerk im Einklang mit den vor Ort betroffenen Bürgern der Stadt Wolfratshausen errichten, im Sinne der Energiewende und all derer, die elektrische Energie aus bayerischer Wasserkraft nutzen.

„Wir befürworten den Bau des geplanten Wasserkraftwerks im Isar-Loisach-Kanal, weil damit ein weiterer Schritt zur Erreichung der Energiewende und Klimaschutzziele in der Region realisiert würde“, erklärte Josef Kellner, Stiftungsvorstand der Energiewende Oberland. Wichtig sei, dass der Bau umweltgerecht und naturschonend durchgeführt wird, „Wir müssen verantwortungsvoll mit der gewonnen Energie umgehen und Einsparpotenziale in Privathaushalten, Gewerbe und Kommunen verstärkt ins Bewusstsein rufen. Nur dann schaffen wir die Energiewende im Oberland“, so Josef Kellner.

Als Voraussetzung, um das Wasserkraftwerk Farchet in Kooperation bauen und betreiben zu können, haben Bayernwerk Natur und die Stadtwerken Bad Tölz im Dezember vergangenen Jahres die Wasserkraft Farchet GmbH gegründet. Die Bayernwerk-Tochter hält die Mehrheit der Anteile an der gemeinsamen Gesellschaft.

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Kurzprofil der Bayernwerk Natur GmbH

Die Bayernwerk Natur GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayernwerk AG und auf das Errichten und Betreiben von Anlagen zur dezentralen Energieerzeugung spezialisiert. Sie betreibt über 120 dezentrale energieeffiziente und regenerative Kraftwerksanlagen wie Fernwärmeversorgungen, Biomasseheizwerke, Biogas- und Bio-Erdgasanlagen, Blockheizkraftwerke, Geothermieanlagen, Wärmepumpenanlagen sowie Pelletheizungen bis hin zu Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerke. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Lösungen und spezialisiert sich künftig auch auf Wind- und Kleinwasserkraftanlagen.

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Kurzprofil der Stadtwerke Bad Tölz GmbH

Die Stadtwerke Bad Tölz sind seit 121 Jahren in der Stromversorgung aktiv. Damals gestartet mit einem Kleinwasserkraftwerk betreiben sie als 100 % kommunale Firma ein Laufwasserkraftwerk, große PV-Anlagen, Hackschnitzelanlagen zur Fernwärme- und Stromerzeugung sowie mehrere Windräder. Seit 2009 liefern die SW Bad Tölz ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraft.

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Kurzprofil der Energiewende Oberland

Die Energiewende Oberland wurde 2005 gegründet und unterstützt aktiv die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Weilheim-Schongau bei der Umsetzung der jeweiligen Kreistagsbeschlüsse bis zum Jahr 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. 74 der aktuell 240 Stifter sind Gemeinden, Märkte und Städte im Oberland. Als neutraler Ansprechpartner zu den Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien steht die Energiewende Oberland Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Unternehmen im Oberland mit Rat und Tat zur Seite.

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Über Bayernwerk AG:

Die Bayernwerk AG bietet rund fünf Millionen Menschen in Bayern eine sichere Energieversorgung. Der Verteilnetzbetreiber forscht, entwickelt und arbeitet an Energielösungen von morgen. Für die Gestaltung der Energiezukunft in Bayern zeichnet sich das Energieunternehmen vielfach verantwortlich. Dazu zählt die Integration regenerativer Erzeugungsanlagen in das Verteilnetz, die Entwicklung intelligenter Netzkomponenten, die Energiepartnerschaft zu Bayerns Kommunen mit vielfältigen Energiedienstleistungen sowie kundenbezogene moderne Energiekonzepte des Tochterunternehmens Bayernwerk Natur. Mit einem Stromnetz von rund 153.000 Kilometern Länge und einem etwa 5.700 Kilometer langen Erdgasnetz ist das Unternehmen der größte regionale Netzbetreiber in Bayern. Zudem betreibt das Bayernwerk ein Straßenbeleuchtungsnetz mit einer Länge von 34.500 Kilometern. Das Netzgebiet erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. In sein Netz hat das Bayernwerk rund 260.000 regenerative Erzeugungsanlagen angeschlossen und verteilt so zu mehr als 60 Prozent ausschließlich regenerative Energie. Sitz des Unternehmens ist Regensburg. Das Bayernwerk ist eine 100-prozentige E.ON-Tochter.

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Christian Martens

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